Permission is not up to you

Du hast also einen Newsletter und es melden sich interessierte Besucher deiner Seite an?

Du hältst dich an die datenschutzrechtlichen Besti​mmungen und nutzt ggf. auch nur deutsche Anbieter oder ein selbstgehostetes System?

Und du schickst deinen Empfängern nur sinnvolle, hilfreiche und Mehrwert stiftende Newsletter?

Die letzte Frage wird allzu häufig mit Kopfnicken beantwortet, weil man es selbst so sieht. Aber wie sieht das der Kunde?​

Du hast deine Newsletterempfänger vielleicht mit einem tollen Ebook, einem Kurs oder einem sonstigen Gratisangebot gelockt und das wurde auch gerne angenommen. Und was jetzt?

Schickst du deinen Empfängern jede Woche Werbenachrichten, um auf Teufel komm raus auch Geld mit deiner Liste zu verdienen? Oder schickst du ihnen Inhalte mit Wert, die wirklich hilfreich sind?

Was viele „Marketer“ gerne vergessen, ist, dass eine einmal erteilte Erlaubnis kein Freibrief ist, deiner Liste auf den Geist zu gehen.

Seth Godin hat es in seinem Buch „Meatball Sundae“ so formuliert (eigene Übersetzung):​

Die Erlaubnis / Einwilligung existiert nicht, um Ihnen (dem Marketer) zu helfen; sie existiert, um mir zu helfen. In dem Augenblick, wo die Nachrichten nicht (mehr) erwünscht sind, weder persönlich noch relevant für mich sind, sind auch Sie in meiner Welt nicht mehr erwünscht.

Meine Erlaubnis kann nicht gekauft oder verkauft werden. Sie ist nicht übertragbar.

Sie kümmern mich nicht. Nicht wirklich. Ich kümmere mich um mich.

Wenn Ihre Nachricht etwas mit meinem Leben zu tun hat, dann bemerke ich sie vielleicht, aber erwarten Sie nicht zu viel. Nutzungsbedingungen und Kleingedrucktes sind irrelevant für mich.

Wenn ich Ihnen meine Erlaubnis gebe, mit mir in Kontakt bleiben zu dürfen, haben wir eine Abmachung getroffen und Sie geben mir ein Versprechen. Ein offenes und klares Versprechen.

Wenn Sie Ihr Versprechen brechen, egal ob Sie rein faktisch im Recht sind oder nicht, sind Sie für mich erledigt.

Ich erwarte Ihren Respekt. Ich kann diesen Respekt von unzähligen anderen Firmen bekommen, also wenn Sie mich nicht respektieren (indem Sie mich schlecht behandeln, Ihr Versprechen brechen, lügen oder betrügen oder unsere Verbindung nicht wertschätzen), dann, und das ist ohne Frage, sind Sie Geschichte.

Seth Godin, 2007, Penguin Books Ltd.
Meatball Sundae – Is Your Marketing Out Of Sync?
Seite 69-70, „Permission Is Not Up to You

Was Seth Godin hier so wunderbar ausdrückt:

Dein Kunde erwartet, dass er im Mittelpunkt steht.

Nicht du, nicht dein Angebot, nicht dein Marketing, nicht deine Ziele.

Sondern seine Ziele. Seine Wünsche. Sein Projekt.

Und wie du und dein Wissen ihm helfen kann, zu bekommen, was er will.

Wenn du das beachtest und ihm mit deinen Newslettern den Inhalt gibst, den er erwartet und den du versprochen hast, dann kann man wirklich von einer Erlaubnis und dem Aufbau einer Beziehung sprechen.

Wenn du E-Mail Marketing als etwas anderes siehst, als ein Mittel, um Vertrauen aufzubauen, solltest du eventuell davon absehen, den Posteingang deiner Liste zu verstopfen.

Spiel ehrlich, sauber, fair und kümmere dich um deine Kunden. Dann macht das Spiel auch Spaß und wird durch deine Empfänger honoriert.​

Übrigens: dann steigen auch deine Öffnungsraten und die Klicks. Denk mal drüber nach.

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